Ihre Handchirurgin in Rostock
Handspezialistin PD Dr. Alice Wichelhaus arbeitete vor dem Weg in die Niederlassung 26 Jahre in bekannten Kliniken wie der Charité, dem berufsgenossenschaftlichen Unfallkrankenhaus Berlin und der Universitätsmedizin Rostock, wo sie 15 Jahre lang den Arbeitsbereich Handchirurgie leitete. Neben der klinisch-operativen Arbeit führte sie zahlreiche wissenschaftliche Studien auf dem Gebiet der Handchirurgie durch und erlangte 2021 die Habilitation und die Venia legendi für die Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie.
Das Handgelenk verbindet die beiden Unterarmknochen mit den 8 Knochen der Handwurzel (proximale Reihe: Os scaphoideum, Os lunatum, Os triquetrum, Os pisiforme; distale Reihe: Os trapezium, Os trapezoideum, Os capitatum, Os hamatum). Zahlreiche Bandstrukturen verstärken die Handgelenkskapsel und verbinden die Handwurzelknochen untereinander. Zusätzlich verbessert der Discus ulnaris (TFCC) das Gelenkspiel zwischen dem ellenseitigen Unterarm und der Handwurzel. Durch den komplexen Aufbau wird eine elliptoide Bewegung mit großen Ausschlägen in alle Richtungen ermöglicht. Zusätzlich drehen sich die beiden Unterarmknochen im distalen Radioulnargelenk (DRUG) umeinander. Entsprechend vielfältig sind mögliche Erkrankungen und Verletzungen sowie deren Folgen.
Mit jeder Patientin/jedem Patienten wird individuell die konservative Behandlung gegen die operative Behandlung abgewogen.
Der Verschleiß des Handgelenkes kann sich nach Brüchen der Unterarmknochen entwickeln, durch nicht ausgeheilte Rupturen von Bändern der Handwurzel (SLAC-wrist) oder eine Kahnbeinpseudarthrose (SNAC-wrist), aber auch spontan im Laufe des Lebens auftreten. Begünstigt wird eine Arthrose-Entwicklung durch systemische entzündliche Erkrankungen wie Gicht und Rheuma. Meist verschlechtert sich schleichend die Beweglichkeit, später auch die Handkraft und es treten Schmerzen auf. Arthrose bedeutet, dass sich die Gelenkknorpel degenerativ verändern bis hin zu Knorpeldefekten, so dass die Gelenkpartner schlechter aufeinander gleiten können.
Eine ursächliche Therapie ist bei bereits eingetretenem nicht möglich. Sind konservative Maßnahmen ausgeschöpft, muss in jedem Einzelfall abgewogen werden, welche operative Therapiemethode die sinnvollste ist.
Optionen sind:
Die letzten drei Möglichkeiten werden als Rettungsoperationen bezeichnet. Eine vollständige Wiederherstellung von Kraft und Funktion können diese Operationen nicht leisten und sind daher nur bei entsprechendem Leidensdruck des Patienten indiziert.
Der ulnare Handgelenksschmerz ist häufig vor und hat vielfältige Ursachen. Im DRUG, dem distalen Radioulnargelenk, dreht sich die Speiche um die Elle. Diese Bewegung wird im Alltag permanent durchgeführt. Ein Bandkomplex stabilisiert diese Bewegungen. Ein Teil davon wird TFCC oder Discus ulnaris genannt und liegt wie ein Meniskus am Knie als elastischer Puffer zwischen dem Ellenkopf und den beiden Handwurzelknochen Os lunatum und Os triquetrum. Sowohl durch Abnutzung als auch durch Verletzungen kann es zu Einrissen in diesem Discus kommen, die sich durch eine lokale Entzündung der Gelenkinnenhaut (Synovitis), Bewegungsschmerzen oder durch eine Instabilität des Gelenkes bemerkbar machen. Unbedingt zu beachten ist, dass nicht jede im MRT festgestellt TFCC- oder Discusläsion einer operativen Therapie bedarf. Nur durch eine sorgfältige Untersuchung kann geklärt werden, ob der MRT-Befund auch ein klinisch-funktionelles Korrelat hat, dass durch eine Operation besserbar wäre.
Ein weiterer Grund für den ulnaren Handgelenksschmerz sind frakturbedingte Inkongruenzen im DRUG oder Unstimmigkeiten in der Länge der Unterarmknochen, die angeboren oder nach Verletzungen auftreten können. Ist die Elle relativ zur Speiche zu lang wird das Ulna plus Variante genannt. Es kann ein sog. Ulna-Impingment-Syndrom entstehen.
Ein großer Teil der Ursachen für ulnaren Handgelenksschmerz lässt sich konservativ oder durch eine arthroskopische Operation (Link zu Arthroskopie Handgelenk) behandeln.
Ein Ulna-Impingment-Syndrom kann je nach Ausprägung ebenfalls arthroskopisch durch eine Teilresektion des Ulnakopfes therapiert werden oder es wird eine Ulnaverkürzungsoperation erforderlich.
Im Rahmen einer Gelenkspiegelung (Arthroskopie) können Erkrankungen und Verletzungen wie Synovialitis, Arthrose, Bandrupturen der Handwurzel verifiziert und behandelt werden. Knorpelunregelmäßigkeiten lassen sich mit speziellen Instrumenten glätten, ebenso Risse im Discus. Je nach Verletzung kann auch eine Naht des Discus sinnvoll sein. Über kleinste Schnitte ist es möglich, entzündlich veränderte Gelenkinnenhaut (Synovia), freie Gelenkkörper oder störende Reste rupturierter Bänder zu entfernen.
Die Operation erfolgt ambulant in unserer Praxis. Ob und wie lange eine Ruhigstellung in einer Schiene oder Orthese notwendig ist, ist abhängig von der Diagnose und den intraoperativ erhobenen Befunden. Der Operateur wird das mit jedem Patienten sorgfältig besprechen.
Sollten bei chronisch entzündlichen Gelenkerkrankungen wie Gicht, Rheuma oder Psoriasis, arthrotischen Veränderungen und Verletzungsfolgen Schmerzmittel und lokale Behandlungen nicht oder nicht mehr erfolgreich sein, kann eine Schmerzreduktion durch sogenannte Denervierungsoperationen erreicht werden. Hierbei werden über kleine Inzisionen die Endäste sensibler Nerven der Gelenkkapsel des betroffenen Gelenks isoliert und verödet, so dass nach einer Heilungsphase weniger Schmerzen verspürt werden, ohne dass die Gelenkfunktion beeinträchtigt wird. Der Operateur muss fundierte anatomische Kenntnisse haben und mikrochirurgische Techniken beherrschen.
Die Operation erfolgt ambulant in unserer Praxis. Nach einer Denervierung wird das operierte Gelenk 10-14 Tage in einer Castschiene ruhiggestellt und anschließend krankengymnastisch oder ergotherapeutisch beübt. Abschwellende Medikamente und lokale Eisanwendungen werden parallel verordnet.
Das Daumensattelgelenk verbindet den 1. Mittelhandknochen und das große Vieleckbein, Os trapezium. Für die Funktion der Hand ist dieses Gelenk von besonderer Bedeutung, da sich nur im Sattelgelenk der Daumen den Langfingern gegenüberstellen lässt. Ist diese Oppositionsfähigkeit eingeschränkt, ist ein kraftvolles Zugreifen nicht mehr möglich, aber auch die Feinmotorik ist beeinträchtigt. Der Verschleiß des Daumensattelgelenks wird Rhizarthrose genannt und ist sehr häufig. Die Ursache der primären Rhizarthrose ist nicht bekannt. Von sekundärer Arthrose spricht man, wenn eine Gelenkverletzung zugrunde liegt. Angrenzend an das Sattelgelenk findet sich eine Etage näher am Handgelenk das Gelenk zwischen Skaphoid, Trapezium und Trapezoideum, STT-Gelenk, dessen Verschleiß sehr ähnliche Symptome verursacht wie die Rhizarthrose.
Das große Vieleckbein wird entfernt und die entstehende Lücke mit Gelenkkapselgewebe verschlossen. Alternativ kann auch eine körpereigener Sehnenanteil in die Lücke gelegt werden, um zu verhindern, dass der Mittelhandknochen auf das Os scaphoideum rutscht.
Die Operation erfolgt ambulant in unserer Praxis. Nach der Operation wird eine Daumenschiene angelegt, die 4 Wochen lang getragen werden sollte. Die operierte Hand darf 8 Wochen nicht belastet werden. Erst dann beginnt die Handtherapie. Wichtig zu wissen ist: es dauert bis zu sechs Monaten, bis sich der Operationserfolg einstellt, man belasten und die Hand gut benutzen kann. Meist bleibt ein Kraftverlust zurück, der aber durch die Schmerzarmut aufgewogen wird. Abschwellende Medikamente und lokale Eisanwendungen werden anfangs parallel verordnet.
Ist die Gelenkform, insbesondere die Höhe des Os trapezium noch weitgehend erhalten, kann das Sattelgelenk durch ein künstliches Gelenk ersetzt werden, dass dem Hüftgelenkersatz nachempfunden ist, aber viel kleiner dimensioniert ist. Vorteil gegenüber der Resektionsarthroplastik ist, dass sich die Funktion des Daumens schneller wieder einstellt. Auch die erreichbare Kraft und das Bewegungsausmaß sind in der Regel etwas günstiger. Nachteil ist die begrenzte Standzeit der Prothese sowie die Komplikationsmöglichkeit. Zu nennen sind die Prothesenluxation, des Protheseninfekt und die Prothesenlockerung. Bei Komplikationen kann die Situation in einem weiteren Eingriff eine Resektionsarthroplastik überführt werden.
Die Operation erfolgt ambulant in unserer Praxis. Nach der Operation sollte für 14 Tage eine Daumenschiene getragen werden, dann beginnt die Handtherapie und die Hand kann zunehmend belastet werden. Bereits nach 4 Wochen sind Alltagsbelastungen wieder möglich. Abschwellende Medikamente und lokale Eisanwendungen werden anfangs parallel verordnet.
Bei jungen Patienten mit posttraumatischer Sattelgelenksarthrose kann es im Einzelfall sinnvoll sein, eine Versteifungsoperation durchzuführen, weil hierdurch eine große Kraftentwicklung bei schwerer körperlicher Tätigkeit möglich wird, allerdings zuungunsten der Beweglichkeit. Die Gelenkflächen werden abgetragen und das ehemalige Gelenk mit einer Platte und Schrauben versteift, ähnlich wie bei einer Knochenbruchbehandlung. Vor der Operation muss die optimale Oppositionsstellung des Daumenstrahls gemeinsam festgelegt werden.
Die Operation erfolgt ambulant in unserer Praxis. Eine Daumenschiene ist für 4-6 Wochen notwendig. Danach kann ein Belastungsaufbau erfolgen. Abschwellende Medikamente und lokale Eisanwendungen werden parallel verordnet.